ms - september 2025

Ca' del Mare Lugana

Deutsches Anbaugebiet Baden Aldi-Lugana mit 97 Luca Maroni-Punkten

Südlich des Gardasees liegen die Anbaugebiete der Trebbiano-Traube, die zu mindestens 90% im Lugana enthalten sein muss. Sonst kann man auch noch irgendwas anderes reinschmeißen, wichtig ist, das es ebenfalls aus der Lombardei stammt. Trebbiano di Soave ist eine uralte Rebe, erfährt aber im Lugana gerade eine Renessaince. Ob das mehr am Gardasee und den landschaftlichen Reizen oder dem Trend hin zu leichten, säurearmen Weinen liegt, weiß ich nicht, muss aber ehrlich gestehen, vom Lugana-Fieber noch nicht angesteckt worden zu sein.

Weißwein Ca del Mare Lugana aus dem Aldi

Jedenfalls hat hier Kollege Luca Maroni für diesen Weißwein wieder tief in die Bewertungskiste gegriffen und 97 Punkte ausgepackt. Der Mann ist sehr fantasiebegabt, darüber hab ich mich ja schon mal hier ausgelassen. Ich hab Lugana bislang selten getrunken, ein ähnliches Produkt aus dem Lidl lies mich etwas ratlos zurück, aber vielleicht muss man für den Tropfen auch mal einen etwas größeren Schein hinlegen, i don't know. Hier und jetzt aber die Aldi-Variante für 9 € und, wie gesagt, ganze 97 Luca Maroni Punkte. Auf ins Abenteuer (was keines wird, aber egal).

Wie riecht der Aldi-Lugana?

Starten wir mit dem Geruch. Zitrusfrucht, Apfel, Birne, Pfirsich? Ja, durchaus, mehr oder weniger. Nichts Überraschendes und man muss das Glas erst mal ein bisschen schwenken, damit da was kommt, aber, in zurückhaltender Manier sind diese Aromen zu erahnen. Florale und mineralische Noten zu erwähnen wär schon etwas vermessen, da muss man vielleicht Luca Maroni heißen, um das alles in der Nase festzustellen. Eine leicht würzige Note würd ich noch unterschreiben. Aber das alles ist ja schon mal was.

Wie schmeckt der Aldi-Lugana?

Jetzt zum Geschmack. Hmmm, also, irgendwie komisch, kann noch gar keine Richtung verorten, am besten noch 'n Schluck. Ich weiß immernoch nicht recht, hab mir heute mittag die Zähne geputzt und seitdem nur Wasser getrunken ... daher am besten ein dritter Schluck. Also, ich muss sagen, die Aromen lassen mich hier etwas im Stich. Sie sind unterschwellig noch da, aber irgendwie ist das ganze ziemlich wässrig, leicht sauer, vor allem im Abgang. Ich bin kurz davor, den Wein wegzuschütten, kein Witz.

Ich lass den Lugana einfach mal pausieren und mach einen einfachen, aber ehrlichen Grauburgunder auf. Hier setze ich auf einen guten Bekannten von der Mosel, Weingut Amlinger. Den wollte ich auch schon immer mal besprechen, aber der eigentliche Knaller von dem Weingut ist der Calmont Riesling. Aber dieser Grauburgunder, liebe Freunde, schmeckt normal, also gut, wie immer, was ich ein wenig wie einen Kalibrierungshinweis deute. Ich habe ja schon mal gesagt, dass Wein trinken immer auch Formsache ist und nicht immer nur mit dem Wein, sondern auch mit seinem Verkoster zu tun hat. Möchte also herausstellen, dass es durchaus eine kritische Betrachtung der eigenen Fehlbarkeit bei mir gibt.

Zurück zum Sorgenkind

Daher jetzt nochmal vom Lugana nachgeschenkt, um den ersten Eindruck zu überprüfen. Ja, natürlich ist das Procedere nach einem Grauburgunder jetzt nicht mehr so objektiv, aber hey, viel schlimmer als vor dem Grauburgunder gehts für mich nicht, das muss ich schon sagen.

Leichte Mandelnoten?

Also, hier das abschließende Urteil: er schmeckt etwas besser, meine sogar, leichte Mandelnoten herausschmecken zu können, aber das ist fast schon zu sehr geschmeichelt. Im großen und ganzen ist es ein leichter, aber dünner Wein, der mich nicht nur langweilt, sondern mit dem latent säuerlichen Abgang das Potenzial hat, mich zu nerven. Ihn als milden, frischen Wein mit tollen Fruchtnoten anzusehen, oder gar, wie auf dem rückseitigen Etikett vermerkt, als 'Spitzenwein in der Tradition der beliebten Weißweine vom Gardasee', sorry, no, da fehlt mir nicht nur das Luca Maroni-Gen.

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Weißwein 'Ca del Mare Lugana' - Italien

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Rebe: Trebbiano di Soave
Jahrgang: 2024
Region: Lugana
Alkohol: 13 %
Bezugsquelle: Aldi Süd
Preis: 9 €
Schulnote: 5+

 

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Passende Musik zum Wein
(wenn dieser schon nix ist, dann wenigstens der Song ...)