ms - juni 2022

Mater Soli Nero D'Avola

Italienisches  Anbaugebiet Nero d'Avola - Sizilien Ein von 'Weinfürst' hochgelobter Rotwein

Ich habe eine kleine Melange Weinflaschen bei weinfuerst.de bestellt. Rot und Weiß, was mir so in den Sinn kam. Dieser Nero d'Avola befand sich auch darunter, hat mein Interesse geweckt, sowohl von den Eckdaten als auch vom Cover her. 14 Umdrehungen, ein vermeintlich kräftiger Gaumenschlag, dennoch 'unwiderstehlich weich', 'endloser Trinkfluss', samtige Tannine, fruchtintensiv und was den Kollegen von Weinfürst sonst noch so eingefallen ist.

Auch Luca Maroni hatte wieder die Spendierhosen an und verteilte 98 Punkte für diesen Rotwein. Da darf man ja wohl auch was erwarten. Also mal sehen, ob das Leckerchen die 15 Euro rechtfertigen kann.

Rotwein Nero d'Avola Mater Soli Sicilia

Er riecht stattlich, intensiv und spart nicht mit beerigem, würzig pfeffrigem Aroma. Ich erwarte PS, vielleicht keinen Turbo, aber doch was Kräftiges. Am Glas strukturieren sich musterhaft Kirchenfenster heraus, die meine These stützen.

Und so kommt es dann auch. Er schmeckt durchaus intensiv, ein kräftiger Bursche, auch irgendwie ganz schick, die Tannine senken sich etwas rauchig im Hals abwärts. Ok, nicht schlecht. Aber ... irgendwie auch nicht besonders ungewöhnlich. Ich suche Argumente für die 98 Maroni-Punkte, den 15 € Preis, probiere jetzt zum 4. mal, und ganz ehrlich ... sie bleiben aus. Die Frucht ist hier dann doch mehr durch Süße vertreten, der Nero d'Avola von Mater Soli liegt vom Restzuckergehalt in der Kategorie halbtrocken. Und da ist dann auch gar nichts mit 'Geheimtipp' (Weinfürst), dafür fehlt einfach die besondere Note, die aromatische Überraschung, das inspirierende Moment. Ein total ok'er Wein für
nicht ok'e 15 Euro
Ein solider Wein, kann man so wegtrinken. Alles kein Problem. Relativ unkompliziert, Säure ist auch in Ordnung, alles gut. Aber nicht für 15 €, sorry. Da muss klar gesagt werden, der Nero d'Avola ist sowohl vom Preis als auch von der Qualität in Bezug zu Maronis Punkteverteilung einfach überbewertet. Als leckerer Alltagswein für 5-6 Euro wäre er absolut ok, aber ein 'Musterexemplar an Frucht und Samtigkeit' ... da muss ich schmunzeln. Also da würd ich eher die ökologische Nero d'Avola-Variante von Zensa probieren, im Handelshof fast immer vorrätig. Das ist, oder war, mittlerweile kennt auch mein Nachbar 'Orion Wines', wirklich ein Geheimtipp.

Und jetzt muss ich mal Tacheles schreiben, denn ähnlich wie oben geschildert erging es mir bei fast allen Weinen meiner Bestellung bei Weinfürst. Kaum einer wurde seiner Beschreibung gerecht. Insgesamt hat man das Gefühl, dass einem relativ unbekannte, teils sehr durchschnittliche Weine als ein besonderes Bonbon verkauft werden. Das Marketing stützt diese These, denn bei einem 40 €-Gutschein auf eine 80 €-Mindestbestellung kommt doch irgendwie die Frage auf, wieviel Weinfürst dann noch für den Wein zahlt. Und besagter Gutschein wird mir ständig angeboten wie sauer Bier. Kann man dem Kunden tatsächlich solche Preisnachlässe bei einem qualitativ guten Wein einräumen? Kann ich mir nicht vorstellen.

News aus dem Weinglas - Logo

Rotwein Mater Soli Nero d'Avola - Italien
› Mehr über diesen Wein

Rebe: Nero d'Avola
Jahrgang: 2018
Region: Sizilien
Alkohol: 14 %
Säure: 6,30 g/L
Zucker: 9,00 g/L
Hersteller: Mater Sioli
Bezugsquelle: Weinfürst
Preis: 15,00 €
Schulnote: 4+

 

News aus dem Weinglas - Logo

Passende Musik zum Wein